Der Begriff Konflikt kommt vom lateinischen confligere
– „zusammentreffen, aneinandergeraten“.
Mediation
Konflikte gehören zum Leben – wie das Gespräch zu ihrer Klärung.
Konflikte entstehen, wenn unterschiedliche Perspektiven, Interessen oder Werte aufeinandertreffen – und das ist nicht nur unvermeidlich, sondern auch bedeutsam. Sie sind Ausdruck von Unterschiedlichkeit, Zeichen von Interesse und oft ein Hinweis auf Themen, die wichtig sind.
Konflikte sind kein Versagen. Sie sind ein Teil des sozialen Lebens. Wer sich auseinandersetzt, zeigt Haltung, Engagement und Beziehung. In jeder Spannung liegt das Potenzial zur Klärung – und oft auch zur Weiterentwicklung.
Mediation bietet dafür einen strukturierten Rahmen. Sie schafft Raum für Sichtweisen, für Verständigung und für das, was sonst zwischen den Zeilen stehen bleibt. Sie ermöglicht, zu reden, bevor Beziehungen dauerhaft Schaden nehmen. Nicht um Harmonie zu erzwingen – sondern um Zukunft wieder möglich zu machen.
Konflikte, die ungelöst bleiben, blockieren.
Wofür Mediation?
Konflikte, die ungelöst bleiben, blockieren. Sie kosten Zeit, Energie, Ressourcen – und hinterlassen oft bleibenden Schaden auf der Beziehungsebene.
Mediation bietet die Möglichkeit, Dinge zu klären, bevor es zu Kündigungen, Rückzug oder Eskalation kommt. Sie ist kein Machtinstrument, sondern ein Verfahren zur Verständigung.
Typische Einsatzfelder:
- Berufliche Konflikte
Spannungen im Team, Konflikte zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften, belastete Zusammenarbeit
→ Reduktion von Reibungsverlusten, Know-how-Verlust und innerer Kündigung - Familiäre Themen
Trennung, Erbschaft, Pflegeverantwortung
→ Schutz langfristiger Beziehungen trotz unterschiedlicher Interessen - Nachbarschaft & gemeinschaftliches Zusammenleben
→ Klärung, wo räumliche Nähe Konfliktpotenzial birgt - Umwelt- und Infrastrukturkonflikte
→ Veränderungen im Raum – etwa durch Infrastrukturprojekte – wirken auf vielen Ebenen: sozial, emotional, funktional. Sie betreffen oft die gefühlte Lebensqualität und führen zu Widerstand, wo Beteiligung fehlt.
Mediation eröffnet hier die Möglichkeit, unterschiedliche Sichtweisen frühzeitig einzubeziehen und lösungsorientiert aus mehreren Perspektiven zu denken.
Was passiert in einer Mediation?
Es geht nicht um Schuld, sondern um Verständigung.
Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur freiwilligen Klärung von Konflikten. Sie basiert auf bestimmten Grundprinzipien:
- Freiwilligkeit: Alle Beteiligten entscheiden sich aus eigenem Antrieb zur Teilnahme und können den Prozess jederzeit beenden.
- Allparteilichkeit: Die Mediatorin steht auf der Seite aller – nicht als Schiedsrichterin, sondern als Prozessgestalterin. Es geht nicht um Schuld, sondern um Verständigung.
- Vertraulichkeit: Alles, was gesagt wird, bleibt im Raum. Das schafft Sicherheit.
- Eigenverantwortung: Die Lösung wird nicht vorgegeben, sondern von den Beteiligten selbst entwickelt.
Ich begleite diesen Prozess als strukturierende, klärende, transparente Instanz – mit Gespür für Dynamiken, Sprache und systemische Zusammenhänge. Ich führe durch den Prozess, sorge für Fairness, unterstütze bei der Reflexion – und halte auch Spannungen aus, ohne zu urteilen.
Die klassische Mediation verläuft – je nach Setting – in fünf bis sechs Phasen:
- Auftragsklärung und Rahmen
- Themensammlung
- Klärung der Sichtweisen und Hintergründe
- Interessenklärung
- Entwicklung von Optionen
- Vereinbarungen und Abschluss
Ich arbeite mit Gesprächs- und Fragetechniken, systemischer Analyse, Visualisierung und einer klaren Haltung, die Orientierung gibt, aber keine Richtung vorgibt. Dabei fließt meine sozialwissenschaftliche Ausbildung ebenso ein wie meine praktische Erfahrung als Führungskraft und Trainerin.
Konflikte entstehen in Beziehungen
– Mediation setzt genau dort an: im Raum zwischen Menschen.
Ich arbeite im Zweiersetting ebenso wie mit Teams und größeren Gruppen. Konflikte entstehen in Beziehungen – Mediation setzt genau dort an: im Raum zwischen Menschen.
Mediation bedeutet für mich:
- Raum für Differenz, ohne Bewertung
- Struktur, um wieder ins Gespräch zu kommen
- Perspektivenvielfalt als Ressource
- Verantwortung für das, was bleibt – auch nach der Lösung
Mein Aufbau der Mediation orientiert sich an anerkannten Modellen der modernen Mediationslehre, u. a. nach:
- Friedrich Glasl (Konfliktmanagement)
- Christopher W. Moore (The Mediation Process)
- Marshall B. Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation)
- Howard Gadlin (Institutional Dispute Resolution)
- Tricia S. Jones (Comprehensive Conflict Coaching)
- „Konflikte sind oft Ausdruck ungelöster Bedürfnisse.“
– Marshall B. Rosenberg - „Verstehen heißt nicht einverstanden sein – sondern anerkennen, dass der andere eine Perspektive hat.“
– Friedrich Glasl
„Der Weg zum Frieden ist der Dialog.“
– Thich Nhat Hanh